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Als Teilgebiet der Zahnmedizin umfasst die Oralchirurgie verschiedene chirurgische Eingriffe innerhalb der Mundhöhle.
Während ein Zahnarzt Ihnen bei bestimmten Zahnproblemen weiterhelfen kann, benötigen Sie bei Problemen mit dem Zahnfleisch, den Weisheitszähnen oder einem verlorenen Zahn einen Facharzt für Oralchirurgie. Am häufigsten handelt es sich dabei um die Extraktion von Zähnen und verbliebenen Wurzeln, die operative oder nichtoperative Extraktion von Weisheitszähnen sowie die Apikotomie bzw. die Resektion der Zahnwurzeln. Alle oralchirurgischen Eingriffe werden unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Wer benötigt oralchirurgische Eingriffe?
Die Alveotomie bezieht sich auf die Operation von Weisheitszähnen oder verbliebenen Zahnwurzeln. Ist die Extraktion des Zahns bzw. der verbliebenen Zahnwurzel mit der klassischen Methode (mit Zange und Hebel) nicht möglich, wird ein chirurgischer Schnitt im Bereich der Kieferschleimhaut vorgenommen, um den Knochen, der den Zahn bzw. die verbliebene Zahnwurzel umgibt, freizulegen. Der Oralchirurg befreit den Zahn bzw. die verbliebene Zahnwurzel, sodass diese entfernt werden kann. Der Eingriff unterscheidet sich nicht wesentlich von einer herkömmlichen Zahnextraktion, außer dass er unter besonderen Bedingungen im OP-Saal durchgeführt wird. Der Eingriff dauert etwa zwanzig Minuten und ist unter örtlicher Betäubung vollkommen schmerzfrei. Nach dem Eingriff wird die Schleimhaut mit chirurgischem Faden vernäht.
Die Apikotomie ist ein erforderlicher Eingriff, wenn mit der Endodontie bzw. der Zahnbehandlung die Entzündung um die Wurzelspitze nicht geheilt werden kann. Dieser Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, erfordert einen minimalen Schnitt in der Projektion der Wurzelspitze und dauert normalerweise etwa vierzig Minuten.
Die Zystektomie ist ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung einer Zahnzyste aus der Mundhöhle. Das Verfahren selbst ist dem Apikotomieverfahren sehr ähnlich. Die Zyste ist unbedingt operativ zu entfernen, da sie sich negativ auf das umliegende Gewebe auswirken kann.
Die Aufgmentation oder der Aufbau des Knochens ist ein chirurgischer Eingriff, der bei Patienten durchgeführt wird, denen es an natürlicher Knochenmasse fehlt. Eine solche Situation kann aufgrund eines Traumas, einer fortgeschrittenen Parodontitis oder dann auftreten, wenn nach einer Zahnextraktion aufgrund einer Entzündung oder aus anderen Gründen ein großer Teil des betroffenen Knochengewebes entfernt werden muss. Es handelt sich um ein Routineverfahren, das am häufigsten bei der Zahnextraktion oder dem Implantateinsatz durchgeführt wird und die meisten Patienten nicht einmal bemerken. Ein künstlicher Knochen kann von einem organischen Spender stammen oder aus synthetischem, biokompatiblem Material hergestellt werden.
Der Sinuslift bzw. das Anheben der Kieferhöhle ist ein oralchirurgischer Eingriff, bei dem der Boden der Kieferhöhle im Oberkiefer angehoben wird, um Platz für den Knochenaufbau und den Implantateinsatz zu schaffen. Der Eingriff ist völlig schmerzfrei und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Der interne oder kleine Sinuslift ist ein weniger invasiver und schnellerer Eingriff, der bei geringfügigem Knochenschwund durchgeführt wird bzw. wenn 1-2 mm Knochen fehlen. Dabei wird der Sinusboden angehoben, um Platz für das Implantat zu schaffen. Dieser Eingriff erfolgt gleichzeitig mit dem Implantateinsatz und dauert bis zu einer halben Stunde.
Der externe oder große Sinuslift ist ein komplexerer und zeitaufwändigerer chirurgischer Eingriff, der auch den Einsatz von künstlichem Knochen erfordert und bei Knochen bis zu 4 mm durchgeführt wird, was zugleich die Grenze zwischen dem großen und kleinen Sinuslift ist. Wenn möglich, erfolgt er gleichzeitig mit dem Implantateinsatz. Wenn jedoch beim Patienten ein vollständiger Knochenverlust vorliegt, verschieben wir den Implantateinsatz um 6 bis 8 Monate, wie lange die Heilung dauert. Dieser Eingriff dauert bis zu einer Stunde.
Bei der Kortikotomie handelt es sich um ein chirurgisches Verfahren, das an Zähnen durchgeführt wird, die nicht auf natürliche Weise gewachsen sind und in der Zahnreihe nicht sichtbar sind, obwohl sie auf Röntgenbildern innerhalb des Knochens sichtbar sind. Dieses Verfahren wird häufig zur Extraktion impaktierter oder retinierter Zähne eingesetzt und oft mit einer kieferorthopädischen Behandlung kombiniert, um den Prozess der Zahnbewegung und das Erreichen der gewünschten Zahnstellung zu beschleunigen.
Ein Frenulum ist eine kleine Schleimhautfalte, die den inneren Teil der Mundhöhle mit dem Zahnfleisch verbindet. Es verursacht keine Probleme, kann aber einen großen Einfluss auf Zahnstellung, Zahnfleischrückgang, Sprache und Zungenbeweglichkeit haben kann. Wenn das Frenulum unregelmäßig ist, wird ein chirurgischer Eingriff unter der Bezeichnung Frenulektomie durchgeführt, bei dem das Frenulum entfernt wird, um die normale Bewegung der Lippen und des Zahnfleisches zu ermöglichen.
Die Gingivektomie ist die chirurgische Entfernung von Zahnfleischgewebe oder Gingiva und kann zur Behandlung von Erkrankungen wie Gingivitis eingesetzt werden. Sie findet zudem Anwendung, um überschüssiges Zahnfleischgewebe aus ästhetischen Gründen zu entfernen, beispielsweise zur Umgestaltung des Lächelns, da mit diesem Verfahren die klinische Zahnkrone verlängert wird.
Alle oralchirurgischen Eingriffe in unserer Poliklinik werden unter örtlicher Betäubung durchgeführt, ganz gleich, ob Zahnextraktion, Zystenentfernung oder Knochenaufbau.
Obwohl die bleibenden Zähne ein Leben lang halten sollten, kommt es vor allem im späteren Lebensalter leider häufig zu Zahnverlust. Der häufigste Grund für die Extraktion eines bleibenden Zahns ist, wenn dieser dermaßen beschädigt ist, dass der Zahnarzt keine Behandlung mehr vorschlagen kann, um ihn zu retten.
Handelt es sich um eine einfache Zahnextraktion, wird diese von einem Zahnarzt durchgeführt. Handelt es sich jedoch um eine komplizierte Zahnextraktion, wird ein solcher Eingriff von einem Oralchirurgen durchgeführt. Vor der Zahnextraktion erhält der Patient eine lokale Betäubungsspritze, um den Eingriff für ihn schmerzfrei zu gestalten.
Nach einer Alveotomie benötigen die meisten Patienten einige Tage zur Genesung. Außerdem kann es an der Stelle des gezogenen Zahns zu Schwellungen und Empfindlichkeit kommen.
Die Verwendung synthetischer biokompatibler Materialien ist in klinischen Forschungen gut dokumentiert und hat hervorragende Sicherheits- und Leistungsergebnisse gezeigt.
Eduardo Yoiti Isomura, Dr. dent. med. Facharzt für Kiefer- und Gesichtschirurgie
Oralchirurgie